Ernährungsformen

Diäten

Die Bedeutung von Diäten hat sich vom Ursprung her stark verändert. Während es heute die Bedeutung hat zeitweise die Ernährung umzustellen mit dem Ziel schnell Gewichtreduktionen zu erreichen, liegt der ursprüngliche Sinn im Begriff der Diät als lebensführend oder lebensweisend. Dies hatte die Bedeutung, dass die Ernährungsform dauerhaft umgestellt worden ist und eine Lebensweise dargestellt hat. Dies sollte auch heute noch so dargestellt werden, da nicht durch temporäre sondern nur durch dauerhafte Umstellung Ergebnisse mit überdauerndem Effekt erreicht werden können. Zudem soll die Diät nicht als Zwangsmaßnahme, sondern als Lebensweise übermittelt und angenommen werden.

 

Atkins Diät

Die Atkins Diät ist eine lebenslange und streng kohlenhydratarme Diät. Bei dieser entsteht eine Ketonkörperbildung. Die Ketonkörperbildung ist ein Nebenprodukt von der Fettverbrennung in den Mitochondrien und stellt neben der Glukose die einzige Energiequelle für den Körper da. Dadurch erhofft man sich eine gezielte Fettverbrennung am Körper. Als Hauptenergieträger werden zusätzlich Fette und Proteine verwendet.

Bewertung:   Da diese Diätform einer Low Carb Diät entspricht, gibt es dieselben Kritikpunkte. Durch eine extreme Kohlenhydrateinschränkung, kann aufgrund von dauerhafter Ketonkörperbildung eine sehr starke Übersäuerung und gegebenfalls eine Ketozidose (absoluten Insulinmangel) des Körpers auftreten.

 

Evers Diät

Die Evers Diät ist eine Ernährungsform, bei der ausschließlich Rohkost (teils auch rohes Fleisch und rohe Eier) verzehrt wird. Ebenso werden keine verarbeiteten Lebensmittel verzehrt. Die Begründung dafür lautet, dass der Mensch auf Grund seines Gebisses naturgemäß ein Früchte- und Wurzelesser sei.

Bewertung:   Ernährungsphysiologisch ist diese Form von Diät unbedenklich. Zudem ist Sie ballaststoffreich und es werden ausschließlich viele pflanzliche Öle aufgenommen. Bedenklich ist diese Diät der Verzehr von rohem Fleisch und rohe Eiern, da die Salmonellengefahr deutlich steigt.

 

Makrobiotik

Die Makrobiotik Diät basiert auf dem Zen-Buddhismus und teilt dabei alle Lebensmittel in Ying und Yang auf. Durch eine Stufenplanung, ist diese Diät auf zehn Stufen aufgeteilt, in der jeweils strikt dargestellt wird, welche Lebensmittel zu sich genommen werden dürfen. Das Ziel und damit die letzte Stufe ist ein reiner Verzehr von Vollkorn.

Bewertung:   Diese Diätvariante hat keine wissenschaftliche Fundierung und ist durch die strenge Stufenbildung auf eine sehr einseitige Ernährung eingestellt. Die einseitige Kostform führt zu schwerwiegenden Nährstoffdefiziten, wodurch der Körper stark geschädigt werden und in schlimmsten Fall zum Tod führen kann. Unbedenklich ist allerdings eine modifizierte Variante, die weniger streng die einseitige Kostform durchführt.

 

Trennkost

Die Trennkost Diät basiert auf der Aussage, dass die Übersäuerung des Körpers als Ursache aller Zivilisationskrankheiten gesehen. Aus diesem Grund teilt die Trennkost Diät alle Lebensmittel in säurebildende und basenbildende Lebensmittel ein. Das Ziel dabei ist, dass ein Gleichgewicht aus 80% basischen und 20% sauren Lebensmittel erreicht wird. Zudem dürfen Eiweiß und Kohlenhydrate nicht gleichzeitig aufgenommen werden.

Bewertung:   Um den Grund der Trennkost Diät zu bestätigen, wurden zahlreiche Studien durchgeführt, welche allerdings alle keine ernährungsbedingte Übersäuerung des Körpers feststellen konnten. Trotzdem sorgt eine Trennkost Ernährung häufig zu einer positiven ballaststoffreichen, kalorienarmen und fettarmen Ernährung.

 

Ananas- oder Kohldiät

Die Ananas- oder auch Kohlendiät genant ist eine Ernährungsform, bei der versucht wird, sich weitestgehend nur noch von einem bestimmten Lebensmittel über einen gewissen Zeitraum zu ernähren. Dabei sollen bestimmte Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel die Enzyme der Ananas, den kompletten körperlichen Stoffwechsel anregen.

Bewertung:   Durch die kurzzeitigen Abnehmerfolge, wird diese Diät von vielen gewählt und da sie meist nur über einen kurzen Zeitraum durchgeführt wird, ist dies auch unbedenklich. Ernährungsphysiologisch ungünstig ist diese Diät, sobald sie über einen längeren Zeitraum ausgeübt wird, da dies zu bedrohlichen Nährstoffdefiziten führen kann.

 

Paleo-Diät

Bei der Paleo-Diät (Steinzeit-Diät) werden nur Lebensmittel verzehrt, die es so oder ähnlich schon in der Steinzeit gab. Dazu zählt alles, was gejagt, gefischt, gepflückt oder gesammelt werden konnte. Der Speiseplan enthält demnach Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte, Eier sowie Kräuter, Beeren und Nüsse. Zucker, Getreide und Hülsenfrüchte sind bei der Paleo-Diät tabu.

Bewertung:   Der Verzicht auf Zucker kann ein Vorteil sein, allerdings fehlen durch die einseitige Ernährung ohne Getreide Kohlenhydrat. Auch wenn der Verzicht auf Zucker eher Vorteile hat, fallen mit Hülsenfrüchten wichtige Quellen für Ballaststoffe und andere Nährstoffe weg. Ebenso kann der Körper durch die tierischen Produkte übersäuern.

 

Diäten funktionieren nicht?

Viele sogenannte Diäten schlagen bei den meisten Leuten fehl. Durch fehlende Motivation, fehlendes Durchhaltevermögen oder Frustration aufgrund zuvor zu oft gescheiterten Diäten. Zu Beginn erreicht man einen gewünschten großen Gewichtsverlust, welcher allerdings nach der Zeit durch die Anpassung des Körpers immer geringer wird und damit verbunden oft die falsche Frage gestellt wird, ob die Diätform die richtige sei. Nach Beendigung der Diätphase verfällt man schnell wieder in die alte Essgewohnheit, was wiederum dem Sinn der ursprünglichen Diät nicht entspricht nämlich seine Lebenseinstellung damit zu verändern. Somit entsteht eine erneute Gewichtszunahme bis zur alten Form vor der Diät. Bei manchen Personen erzeugt eine Diät einen so genannten Jojo-Effekt welcher zu einem wechselndem Gewichtsverlust und Gewichtszunahme führt. Empfehlenswert ist es, sich vor Beginn einer Diät ein realistisches Ziel- bzw. Kontrolldatum zu setzen und bis dahin die Diät Konsequent durchzuführen, um ein Ziel zu erkennen und zu erreichen.